Die als Wagenlenker von Delphi bekannte Bronzehohlguß-Statue wird in die frühe Klassik (478-474 v. Chr.) datiert, die auch Strenger Stil genannt wird.
Bei diesem Kunstwerk handelt es sich um ein Opfergeschenk von Polyzalos, dem Tyrannen von Gela (auf Sizilien) für das Apollonheiligtum von Delphi anlässlich seines Sieges im Wagenrennen. Nicht allein das sie eine der wenigen überhaupt erhaltenen originalen griechischen Bronzeplastiken ist, ist sie zugleich eine der mit bestem Erhaltungszustand.
Diese Figur steuerte ursprünglich eine Quadriga, einen von vier Pferden gezogenen, zweirädrigen Wagen. Sie ist mit einem ärmellosen Chiton bekleidet, einem Untergewand aus Leinen oder Wolle, welches von Frauen wie Männern getragen und stets gegürtet wurde. Auf dem Kopf sitzt ein Stirnband. Die Augen sind Einlegearbeiten.
Das Vierergespann und der Wagenlenker selbst wurden in dem von einem Erdbeben verursachten Erdrutsch von 373 n. Chr. begraben. Von Pferden und Wagen ist nichts erhalten. Da sie durch den Erdrutsch begraben wurde, blieb sie der Nachwelt erhalten und wurde nicht wie viele andere Bronzestatuen für Waffen eingeschmolzen.
Die Statue wurde 1896 in der Nähe des Apollonheiligtums in Delphi gefunden.
Das Original dieser Bronzehohlguß-Statue ist 1,80 m hoch und ein Exponat des Delphi Museums unter der Inventur-Nr. 3485.
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